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Nationalpark Brijuni

Geschichte zu Brijuni

Neben der eindrucksvollen Natur hat auch die lange Geschichte ihre sehenswerten Spuren auf dem Terrain des Nationalparks hinterlassen: Aus Illyrischer Zeit stammen die fünf Burgruinen die sich auf den höchsten Punkten von Veliki Brijuni befinden. Hier errichteten die Histrier ihre Festungen, nach denen übrigens die ganze Region Istrien benannt ist und deren Bezeichnung "Brevona" auch heute noch in der Abwandlung Brijuni enthalten ist. 177 übernahm das römische Heer die emsig umkämpfte Inselwelt, führten Feldbau und Sklaverei ein und ließen die Wirtschaft erblühen. Dies zeigt sich auch in der Architektur: Landhäuser und Verwaltungsbauten wurden errichtet und an der Bucht Veriga wurde die Sommerresidenz der Caesaren gebaut. Dieser Palast strahlte mit drei Terrasen, drei Tempeln und zahlreichen Wohnstätten, Thermen, künstlicher Küstenlinie und eigener Kanalisation den ganzen Prunk der Weltmacht Rom aus. Heute erinnert es eher an das legendäre Atlantis, befindet es sich doch mittlerweile leider unter der Meeresoberfläche. Die folgenden Eroberer, die Slawen, verlegten ihren Lebensmittelpunkt auf die Dobrika-Bucht im Westen Veliki Brijuns. In dem dort eingerichteten Castrum lebten teils neben- teils nacheinander ab dem 4. Jahrhundert Römer, Goten, Byzantiner, Slawen, Franken und Venezianer. Aus den frühen Jahrhunderten kann man heute noch die Reste einer Marien-Basilika und einer Peterskirche besichtigen. In diesen Jahrhunderten weitete sich die Wirtschaft vom Feld- und Akkerbau auch auf die Salzgewinnung und den Bergbau aus. Die Bevölkerung schuf sich in den Salinen und Steinbrüchen einen beachtlichen Wohlstand, dessen Wachstum erst 1312 durch die erste Pestepidemie gebremst wurde. Weitere Krankheitsschübe folgten, zusätzlich brach Malaria aus und im 18. Und 19. Jahrhundert lebte kaum noch ein Mensch auf den Inseln des heutigen Nationalparks. Die weiten, bewaldeten Flächen wurden systematisch abgeholzt um Material für Schiffs- und Hausbau auf dem Festland zu haben. Die mittelalterlichen Bauten auf Veliki Brijun selbst sind - obwohl aus Stein - auch nicht immun gegen die Witterung, so dass der venezianische Sommersitz mit angeschlossenem Gefängnis und zwei kleine Kirchen zwar noch besichtigt werden können, die meisten anderen Bauwerke aber bestenfalls noch ruinös erhalten sind. Die neueren Bauten, die die österreicher auf den verlassenen Inseln Mali Brijun und Veliki Brijun errichteten zeugen noch heute von der Epoche als Kriegshafen und Flottenstützpunkt. Die sieben Festungen gehören zu den größten Militäranlagen am Mittelmeer. 1893 widmete sich der österreicher Paul Kupelwieser einem ehrgeizigen Projekt, dessen Erfolg aus damaliger Sicht mehr als unwahrscheinlich war: Auf der menschenleeren, mückenverseuchten, militärisch genutzten und landschaftlich ausgebeuteten Insel wollte er ausgerechnet ein neues Ferienparadies errichten. Mit dem Bakteriologen Robert Koch ließ er alle Tümpel und Teiche trockenlegen, so dass auch die Malaria ausgerottet wurde, baute eine Windmühle zur Energiegewinnung, rodete die dichte Macchia und forstete andererseits die Region nach seinen Vorstellungen wieder auf, erbaute in kürzester Zeit Unterkünfte und hieß schon 1896 die ersten Gäste willkommen. Ab 1899 konzentrierte er sich außerdem auf den archäologischen Aspekt seines Urlaubsparadieses und dem Erhalt der antiken Bauwerke. Parallel dazu wurden luxuriöse Hotels und großzügige Villen mit schöner Aussicht erbaut und ab dem Jahr 1908 gab es sogar vom Festland hergeleitetes Süßwasser. Spätestens als auch noch Golfplatz, Casino, ein Hallenbad mit beheiztem Meerwasser und ein Gestüt folgten hatte der Inselbesitzer seinen Traum übertroffen - und Veliki Brijun war dem Status als Nationalpark ferner denn je. Denn um zu einem Nationalpark erklärt werden zu können, muss mindestens 50% der Fläche so gut wie unberührt von menschlichen Einflüssen sein. Dies ist der Grund, warum so viel der umgebenen Meeresfläche und zahlreiche kleine Inseln zum Nationalpark Brijuni gehören während sich das Interesse an dem Park doch vor allem auf die Hauptinsel konzentriert! Dass Veliki Brijun überhaupt heute Nationalpark und nicht weiterhin ein mondäner Kurort ist, liegt daran, dass die Inseln im zweiten Weltkrieg an das touristisch gut erschlossene Italien fielen. Die Urlauber blieben lieber auf dem ebenso angenehmen und weitaus praktischer zu erreichenden Festland und mit der Zahlungsunfähigkeit der Familie Kupelwieser fiel die Insel mit all ihren Annehmlichkeiten an das italienische Finanzministerium. Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs stationierte hier die Marine, Bombardements waren die logische Konsequenz. Im Anschluss daran erkor Tito die Insel zu seiner Sommerresidenz: Häuser und Hotels wurden restauriert, darüber hinaus noch 1953 die weiße Villa "bijeka via" und 1957 der Prunkbau "Brijunka" erbaut. Tito weitete seine Residenz auch auf die umleigenden Inseln aus, so dass z.B. auf Vanga ein Weingut mit eigener Winzerei errichtet wurde. Zu der Zeit Titos war dem Volk jeder Zutritt zu den Inseln verboten. Einzig geladene Gäste durften ihn hier besuchen. Doch nach seinem Tod wurden die 14 Inseln zu einem Nationalpark erklärt, weswegen heute zwar wieder Besucher willkommen sind, für diese aber keine neuen Annehmlichkeiten errichtet werden dürfen. Einzig bereits vorhandene Anlagen werden heute noch genutzt, so dass die Hotelzimmer recht rar sind und weit im Voraus gebucht werden sollten.